„Lange hat mein Volk ein Geheimnis gehütet. Doch die Häuptlinge
haben entschieden, dass ich mit dir darüber reden darf. Auf unserem Land, noch hinter dem Kastanienhain von São Luis, leben einige Tenharim wie in der alten Zeit. Wir glauben, dass sie ohne Kleider im Wald herumlaufen. Sie ziehen als Nomaden umher und leben von der Jagd. Nie bleiben sie dauerhaft an einem Ort, vielleicht ein, zwei oder drei Monate lang. Wenn sie jagen, legen sie weite Wege zurück, viel größere Strecken als heutzutage wir. So war das alte Leben der Tenharim.“Madarejúwa Tenharim
Stimmt die Geschichte, die Madarejúwa hier im Buch erzählt? Gleich war klar, dass diese Information über die «Unkontaktierten» auf dem Gebiet der Tenharim mit etwas Vorsicht zu genießen war. Es gibt keinen eindeutigen Beweise dafür, dass diese Gruppe bis heute noch lebt. Vorsicht ist deswegen angebracht, weil die Häuptlinge im Augenblick ja ein politisches Interesse daran hätten, ein schützenswertes Minivolk auf ihrem Gelände herbeizureden. Sie könnten sich davon Unterstützung von Seiten der Behörden erhoffen. Bei anderen Völkern in anderen Kontexten hat sich das als hilfreiches Druckmittel erwiesen.